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Am Samstag, den 27. September 2014 – Zentrale Gedenkveranstaltung zum 70. Todestag Wilhelm Leuschners: Es spricht der DGB-Bundesvorsitzende Reiner Hoffmann in Bayreuth

Seit 2005 finden die Bayreuther Gespräche als Traditionsveranstaltung der WLS immer zum Todestag Wilhelm Leuschners statt. Heuer zum zehnten Mal. In diesem an Gedenktagen reichen Jahr 2014 wird auch an den 70. Todestag von Wilhelm Leuschner erinnert. Er wurde am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee von den NS-Schergen ermordet. Sein Widerstandsnetz der gewerkschaftlichen Vertrauensleute war wesentlich an den Putschplänen des 20. Juli 1944 beteiligt. Ohne seine Widerstandsstruktur im Untergrund, die bereit stand, die Macht zu übernehmen, hätten die Militärs um Graf Stauffenberg niemals das Attentat auf Adolf Hitler gewagt. Nach dem Scheitern des Putsches versteckte sich Leuschner wie viele andere im Untergrund. Durch Verrat wurde er am 16. August 1944 von der Gestapo entdeckt und am 7. und 8. September vor den sog. Volksgerichtshof des Blutrichters Roland Freisler gestellt. In einem Schauprozess wurde er zum Tode verurteilt und nach dreiwöchiger Folter am 29. September 1944 hingerichtet. Seine letzten Worte kurz vor dem Tod, „schafft die Einheit“, sind als Vermächtnis des Arbeiterwiderstands in die Geschichte der deutschen Gewerkschaften eingegangen. 

Aus diesem Anlass wird als Hauptredner der Veranstaltung in der Zamirhalle in Bayreuth bei den Bayreuther Gesprächen der neu gewählte DGB-Bundesvorsitzende Reiner Hoffmann eine Gedenkrede halten.  

Er wird sich mit der Bedeutung des Organisationsprinzips, der Idee der Einheitsgewerkschaft für die heutigen Gewerkschaften beschäftigen, ebenso wie mit deren möglicher kultureller Bedeutung für die Einheit der Arbeitnehmerbewegungen in Europa und der Welt. Die wesentlichen Merkmale des Widerstandes von Wilhelm Leuschner, die Verteidigung der Menschenrechte, die Grundlagen des sozialen und demokratischen Rechtsstaates und das Organisationsprinzip der Einheitsgewerkschaft sind die Diskussionsgrundlagen für das wissenschaftliche Symposium der Bayreuther Gespräche 2014. Die Idee der Einheit sozialer Bewegungen, die er gemeinsam mit dem christlichen Gewerkschafter Jakob Kaiser entwickelte, werden dabei aus den Wurzeln des Widerstandes hergeleitet und der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung gegenüber gestellt. 

Der Widerstand gegen das  NS-Regime in Europa wird durch italienische Referent_innen aus La Spezia, der Partnerstadt Bayreuths, beispielhaft erläutert. Sie werden den gewerkschaftlichen Widerstand in der dortigen Region vor 70 Jahren vorstellen, ebenso wie die Erinnerungsorte, die an die SS-Massaker 1944 in Norditalien erinnern. 

Dieser Brückenschlag zwischen dem gewerkschaftlichen Widerstand in Deutschland und Italien soll dazu beitragen, die Bayreuther Gespräche zum Ausgangspunkt für ein Projekt „Erinnerungsorte in den Regionen Bayreuth und La Spezia“ zu machen. 

Im Jahr 2015 soll ein Projekt mit Jugendlichen entstehen und Begegnungsfahrten mit den italienischen Partnern der Organisation der Deportierten in La Spezia organisiert werden. Aus den Erfahrungen des europäischen Widerstands soll so eine zukunftsweisende Friedenspolitik für Europa mitgestaltet werden.

Zu den Bayreuther Gesprächen sind alle interessierten Bürger_innen aus unserer Region herzlich eingeladen.

Hier finden Sie den Programmflyer!

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