Im Rahmen der Erstellung von Dokumenten aus dem Leuschner-Nachlass im Stiftungsbesitz entsteht zurzeit eine Ausstellung über die Kriegserfahrungen Wilhelm Leuschners bei seinem Fronteinsatz von 1916 bis 1918 in Weißrußland und in Frankreich. Die von ihm überlieferten Kriegsbilder werden zu einer Ausstellung zusammengestellt, die als Wanderausstellung konzipiert ist. Aus Anlass des 100. Jahrestages des 1. Weltkriegs und des 25. Jahrestages des 2. Weltkriegs wird am Antikriegstag den 1. September 2014, eine Kooperationsveranstaltung zwischen der Wilhelm-Leuschner-Stiftung und dem ver.di Bildungszentrum Brannenburg durchgeführt. Die Kriegsbilder aus unserem Archiv werden dabei bei einer Ausstellungseröffnung mit einer inhaltlichen Einführung erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt. In 10 Themenblöcken werden ca. ein Drittel der über hundert Bilder im Leuschner-Nachlass in der Ausstellung vorgestellt. Sie zeigen einerseits den Schrecken des Krieges im Schützengraben, geben Tagebuchnotizen aus Leuschner Kriegsaufzeichnungen wieder und veranschaulichen andererseits Kriegsidyllen in geselligen Runden in der Etappe der Regimentseinheit Leuschners.
Die individuellen Kriegserfahrungen einer „verlorenen Generation“ erhellen die politischen Brüche der deutschen Arbeitbewegung und geben uns heute eine Ahnung von den nachfolgenden Katastrophen des 20. Jahrhunderts, die nicht Naturereignisse waren, sondern von Menschen gemacht wurden. Dies nicht zu vergessen und für heute aus den Erfahrungen von früher zu lernen, dient die Ausstellung, die bis Jahresende in Brannenburg zu sehen ist und anschließend in der Archivausstellung des Wilhelm-Leuschner-Zentrums in Bayreuth ein Teil der Dauerausstellung wird.