Am Mittwoch, 5. Juni 2019 war eine Schulklasse vom Istituto Tecnico Commerciale e Tecnologico FOSSATI-DA PASSANO aus La Spezia zu einem Projekttag in der Leuschner-Gedenkstätte. Mit Hilfe italienischer Texte und der Übersetzung durch die Lehrerin Andrea Rüger vom Richard-Wagner-Gymnasium, der Partnerschule in Bayreuth, machte die Gruppe sich mit dem Widerstandskämpfer und den historischen Umständen vertraut.
Bei dem Projekttag wurde der Schulgruppe auch die Umgebung des Geburtshauses auf den ‚Spuren Leuschners in Moritzhöfen‘ vermittelt. Beim Besuch am Röhrensee, der im Geburtsjahr Leuschners 1890 entstand, wurden die historischen Stätten des ‚Kasernenviertels‘ vor über 150 Jahren erläutert.Der Leiter der Leuschner-Stiftung erläuterte die Biographie Leuschners an diesem historischen Erinnerungsort und zog Vergleiche mit dem italienischen Widerstand. Im Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft zwischen Bayreuth und La Spezia, die vor 20 Jahren begann, ist die Leuschner-Stiftung mit Projekten und Bildungsarbeit zur deutsch-italienischen Erinnerungskultur aktiv.
Der Austausch mit La Spezia wird am 30. September anlässlich des 75. Todestages von Wilhelm Leuschner mit einem Projekttag zum historischen Vergleich von italienischen und deutschen Widerstand weiter vertieft.
Vorträge, Workshops und Livemusik im Leuschner-Zentrum und Schokofabrik – Erinnerungskultur für die Jugend. Es war mehr, als „nur“ eine Tanzveranstaltung gegen rechts. Mit Vorträgen, Workshops im Leuschner-Zentrum Moritzhöfen und Livemusik in der Schoko-Fabrik St. Georgen hatte die ‚Initiative Rock Against Racism‘ vom 17. bis 19. Mai 2019 deutliche Zeichen für mehr Toleranz und gegen politischen Hassgesetzt. Seit 2014 gibt es diese Veranstaltung in Bayreuth bereits; Anfangs mit reinen Musikveranstaltungen und seit 2018 auch mit einem inhaltlichen Programm zur Auseinandersetzung mit dem zunehmenden Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft. Auf ihrer Facebook Seite bezeichnen die Initiatoren die Veranstaltung mit ‚Brain andMukke‘ (Hirn und Mugge). Es ist ihr Anliegen neben musikalischer kritischer Unterhaltung auch den Bildungsaspekt nicht zu vernachlässigen. Zur Eröffnung am 17.5. gab es im Wilhelm-Leuschner-Zentrum den Dokumentarfilm ‚Hamburger Gitter‘ zu sehen. Dieser setzt sich mit den Ausschreitungen auf dem Hamburger G20-Gipfel 2017 auseinander und stellt gesellschaftspolitische Fragen: „Wie sieht moderne Polizeiarbeit aus und wie ist es um die Versammlungsfreiheit bestellt? Im Anschluss diskutierten die rund dreißig Teilnehmenden heftig über die zukünftige demokratische Entwicklung in unserem Land. Am Samstag, den 18.5. wurde ab 15 Uhr im Leuschner-Zentrum zu einem Workshop mit dem Titel „Volksgemeinschaft und Vernichtung: Kritik der deutschen Ideologie“ geladen. Toni Herzl von der ‚Sozialistischen Jugend – Die Falken‘ in Thüringen untersuchte dabei die Fragestellung nach der Entstehung rassistischer Einstellungen. Den Initiatoren Tobias Ludwig und Elisabeth Renger erscheint es notwendig, den Diskurs auch kontrovers zu führen:„Wir wollen, dass die Teilnehmenden beim Thema Rassismus mitreden können. Deshalb folgte auf den Vortrag auch Textarbeit mit anschließender Diskussion“.„Wir wollen ein inhaltliches Programm bieten“, sagt Elli Renger. Am Wochenende solle es deshalb nicht nur darum gehen, auf ein Konzert zu gehen: „Die Leute sollen nachhaltig etwas mitnehmen“, sagt sie. Am Samstagabend wurde ab 18 Uhr in der Schokofabrik getanzt. Dort traten Bands aus der ganzen Bundesrepublik auf. Von Grunge, Punk bis Hard-Core und natürlich Rock reichte das musikalische Repertoire. Neben der Unterstützung des Fördervereins Leuschner-Zentrum und der Gewerkschaftsjugend Oberfranken waren die Falken Weimar ein wichtiger Förderer. Die Veranstaltung wurde auch finanziell von dem Förderprogramm Demokratie leben! der Stadt Bayreuth unterstützt. Der Förderverein Leuschner-Zentrum e.V. und die Wilhelm-Leuschner-Stiftung wollen mit ihrer personellen und inhaltlichen Unterstützung der Initiative ‚Rock Against Racism‘ die Arbeit ihrer Erinnerungskultur auf zeitgemäße Weise weiterentwickeln. Wir danken Tobi und Elli für ihren engagierten Einsatz.
Gefördert von:
Das Projekt wird von ‚Demokratie leben! Landkreis Bayreuth gefördert.
Beginn des Projekts ‚Ausstellung Kinder in Theresienstadt‘
Mit einer Vorbereitungsfahrt über das Osterwochenende 2019 nach Prag, Lidice und Terezin beginnt der Förderverein das Projekt einer Ausstellung im Leuschner-Zentrum zu der Inhaftierung von Kindern im Konzentrationslager Theresienstadt (Terezin). Die Ausstellung wird ab Mitte Juni bis Ende Juli 2019 im Leuschner-Zentrum in Zusammenarbeit mit der Leuschner-Stiftung und dem Studienkreis Deutscher Widerstand in Frankfurt/Main ausgestellt. Bei Projekttagen mit Schulen aus der Region soll dieses historische Kapitel der NS-Verfolgung wieder in Erinnerung gerufen und im Rahmen der Demokratieerziehung junge Menschen zur Wachsamkeit gegen menschenverachtende Politik in unserem Land aufrufen.
Die Ausstellung wird am 26. Juni 2019 um 18:30 Uhr im Leuschner-Zentrum eröffnet und ist bis Ende Juli 2019 zu sehen. Projekttage sind für Schulen ab sofort unter 0921-1507269 zu reservieren. Begleitmaterialien werden zurzeit von der Stiftung erstellt. In kürze werden wir nach der Vorbereitungsfahrt weitere Informationen auf unserer Website zur Verfügung stellen.
Gefördert vom
Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung hat mit ihrer Forschungsarbeit durch die Biographie über Wilhelm Lai (verfolgter Gewerkschafter aus Pegnitz in Oberfranken) einen bisher unbekannten Gewerkschafter, der im Mai/Juni 1933 in Osthofen im Konzentrationslager gefangen war, für das Archiv der Gedenkstätte (mit Übergabe der recherchierten Dokumente) aufbereitet. Zugleich beteiligten sich die Mitarbeiter der Stiftung an dem u.a. Sammelband und lieferten einen Teil der Ausstellung mit Text und Bild für ein Banner zur Biographie von Wilhelm Lai. Bei der Vorstellung der Publikation und der Dokumentation werden die Mitarbeiter der Stiftung über die Forschungsarbeit berichten. In Osthofen war im Frühjahr 1933 auch der Mitstreiter von Wilhelm Leuschner, sein Pressereferent Carlo Mierendorff, interniert.
GEDENKSTÄTTE KZ OSTHOFEN
„Gewerkschafter im Konzentrationslager Osthofen 1933/34“ Biografisches Handbuch
Dieser vorgestellte biografische Sammelband enthält 58 Biografien verfolgter Gewerkschaftsfunktionäre und betrieblicher Interessenvertreter, die im 1933/34 im KZ Osthofen inhaftiert waren.
Ergänzt werden die Einzelbiographien durch eine von Siegfried Mielke verfasste Kollektivbiographie sowie einer Überblicksdarstellung zum KZ Osthofen von Angelika Arenz-Morch, die in ihrer Darstellung bislang unveröffentlichte neue Forschungsergebnisse vorstellt. Die zeitgleich am 7. Februar 2019 eröffnete Banner-Ausstellung mit exemplarischen Porträts von Gewerkschaftern ist während der regulären Öffnungszeiten bis Ende April in der Gedenkstätte zu sehen und kann im Anschluss ausgeliehen werden.
Im Anschluss an eine Fachtagung in der Gedenkstätte KZ Osthofen anlässlich des 80. Jahrestages der Zerschlagung der Gewerkschaften im Mai 2013 entstand die Idee, ein biografisches Handbuch über Gewerkschaftsfunktionäre, die 1933/34 im Konzentrationslager Osthofen inhaftiert waren, anzufertigen. Getragen vom Engagement einiger Wissenschaftlern/innen und Doktoranden/innen konnte dieses Vorhaben verwirklicht werden. Der Sammelband versteht sich als Ergänzung eines längeren Forschungsprojektes über „Gewerkschafter/innen im NS-Staat. Verfolgung – Widerstand – Emigration“, das seit mehreren Jahren unter der Leitung von Prof. Dr. Siegfried Mielke an der Freien Universität Berlin durchgeführt wird. Mithilfe der in dieser Publikation enthaltenen biografischen Informationen soll zudem dazu angeregt werden, ein Gedenken an die zahlreichen verfolgten Gewerkschafter in Rheinland-Pfalz und Hessen zu ermöglichen. Veranstaltungsflyer zum Download!
Veranstaltet von:
Landeszentrale für politische Bildung RLP
Informationen bei:
Angelika Arenz-Morch
0 62 42 / 910 810
In Kooperation mit:
Wilhelm-Leuschner-Stiftung Bayreuth
Veranstaltung des Fördervereins Leuschner-Zentrum und Projekttage bis 21. Dezember 2018
Wolfgang Hasibether berichtete aus der biographischen Forschung zu den Tagesnotizen Leuschners in der Zeit von Oktober 1916 bis zum 11. November 1918. Im Archiv der Leuschner-Stiftung sind rund 130 Originalbilder und Texte der Notizen aus dem 1. Weltkrieg aufbewahrt. Sie geben wichtige Hinweise auf Leuschners Einstellung zum Krieg und sind Grundlage für sein politisches Engagement in der Weimarer Republik und im Widerstand gegen den Hitlerterror. Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet von Herbert Schmid aus Weiden.Am Montag, den 12. November 2018 fand Beim Besuch der Ausstellung können Dokumente aus dem Archiv der Stiftung digital eingesehen werden.im Anschluss an die Jahresversammlung des Fördervereins Leuschner-Zentrum um 19:30 Uhr eine Ausstellung mit Vortrag zu den Erlebnissen Wilhelm Leuschners im I. Weltkrieg statt. Die Ausstellung ist aus dem Leuschner-Nachlass der Stiftung zusammengestellt und bietet die Möglichkeit im Rahmen der Demokratieerziehung auch Projekttage für die Schulen in der Region durchzuführen.
Hier kann der Begleittext eingesehen werden.
Die Ausstellung kann von Schulen bei vorheriger Anmeldung bis 21. Dezember 2018 besucht werden. Ein Konzept für den Projekttag zur Schulung im Rahmen des Sozialkunde-, Religions-, Ethik- und Geschichtsunterricht wird dabei eingesetzt. Die Maßnahmen werden von ‚Demokratie leben!‘ in der Stadt Bayreuth unterstützt und sind daher kostenfrei.
Anmeldung unter Tel. 0921-150 72 69