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Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime: Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Dietrich Bonhoeffer und Helmuth James Graf von Moltke (von links) Foto: Montage FMG / picture-alliance

Heute wurde in den bundesweiten Medien ein Appell der Widerstandsnachfahren gegen die aktuelle politische und gesellschaftliche Rechtsentwicklung bekannt gemacht. Der Stiftungsrat der Wilhelm-Leuschner-Stiftung begrüßt diese Initiative von Nachfahren des deutschen Widerstands ausdrücklich und unterstützt den Aufruf vollständig. Durch unsere Arbeit in der Bayreuther Gedenkstätte für die Erinnerung an den Widerstand Wilhelm Leuschners treten wir seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Erziehung zur Demokratie, insbesondere in unserer Jugendarbeit ein. 

Die Erziehung zu Frieden, Freiheit und Demokratie ist die Kernaufgabe unserer Stiftungsarbeit.

Der Schwur der Häftlinge von Buchenwald im Mai 1945

'Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!'

ist die Leitschnur unserer Arbeit für das Vermächtnis Wilhelm Leuschners.

BERLIN  „Aus der Geschichte lernen“: Mehr als 280 Nachkommen der Widerstandskämpfer in der NS-Zeit rufen jetzt zum Schutz der Demokratie auf.

Mit einem dringenden Appell rufen die Nachkommen der deutschen Widerstandskämpfer in der NS-Zeit zum Schutz der Demokratie gegen den Rechtsextremismus auf. Zu den mehr als 280 Unterzeichnern des Appells gehören unter anderem die Nachfahren von Dietrich Bonhoeffer, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Carl Friedrich Goerdeler sowie von Freya und Helmuth James von Moltke. Unter der Überschrift „Aus der Geschichte lernen, die Demokratie stärken!“ warnen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, dass in vielen Ländern Populisten und Feinde der Demokratie an Zustimmung gewinnen. Der Appell im Wortlaut:


Aus der Geschichte lernen, die Demokratie stärken!

Unzufriedenheit, Pessimismus, Zukunftsangst: In vielen Ländern gewinnen Populisten und Feinde der Demokratie an Zustimmung. Sie schüren Ängste: vor sozialem Abstieg, vor Fremden, vor allem Neuen. Sie schüren Misstrauen und Hass: auf die Medien, auf die Regierung, auf „Eliten“, auf Minderheiten, auf alle, die „anders“ sind. In Krisenzeiten sind Menschen dafür besonders empfänglich. Wir haben in Deutschland schon einmal erlebt, wohin das führen kann.

Es waren unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, die sich dem NS-Unrecht damals als Widerstandskämpfer entgegengestellt haben. Deshalb melden wir uns als Angehörige und Nachkommen heute zu Wort und fordern alle Mitbürger dazu auf, der Neuen Rechten in unserem Land und europaweit die Stirn zu bieten. Wir sollten uns alle dafür verantwortlich fühlen, die liberale und rechtsstaatliche Demokratie zu bewahren und sie zu verteidigen.

Die meisten Menschen in unserem Land haben aus der Katastrophe der NS-Diktatur gelernt. Aber viele haben vergessen, wie schnell Enttäuschung und Perspektivlosigkeit verführbar machen. Wenn selbst Bundestagsabgeordnete von millionenfacher „Remigration“ sprechen, wenn rechtsextreme Parteien in mehreren Bundesländern die Umfragen anführen und demokratische Parteien hilflos zwischen Anbiederung, abgrenzender Arroganz und Verbotsfantasien schwanken, dann müssen bei allen Anhängern der offenen Gesellschaft die Alarmglocken schrillen. Demokratische Strukturen und Institutionen können zusammenbrechen, wenn die Bürger nicht hinter ihnen stehen und sie bewahren helfen. Wir brauchen ein stärkeres Engagement der Demokratinnen und Demokraten.

Es ist deshalb ein ermutigendes Zeichen, wenn seit den Veröffentlichungen des Medienhauses „Correctiv“ über die Pläne von Rechtsextremisten immer mehr Menschen auf die Straße gehen und sich „gegen rechts“ engagieren. Aber Demonstrationen allein reichen nicht aus. Noch wichtiger ist es, wählen zu gehen.

Bei der Europawahl am 9. Juni steht aufgrund zu niedriger Beteiligung zu befürchten, dass vor allem rechte Parteien zu den Gewinnern in Europa zählen könnten. Mit Sorge beobachten wir, dass die demokratischen Parteien bisher zu wenig Wahlkampf betreiben.

Auch die Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen dürfen nicht zugunsten der AfD ausgehen. Da ist unsere Stimme als Demokraten gefragt, aber auch die politische Debatte mit Freunden, Bekannten, Kollegen und in den Medien.

Wir sind überzeugt, dass es eine gute Zukunft geben kann – wenn wir es schaffen, gemeinsam daran zu arbeiten. Lasst uns aus der Geschichte lernen und die Demokratie stärken!

Als Nachkommen von Frauen und Männern des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus unterzeichnen:

Monica Gräfin Adelmann, Pater Marcel Albert, Felicitas von Arentin, Bernd Graf von Arnim, Christine von Arnim, Barbara Babic-Heuss, Martina Bäurle, Sophie von Bechtolsheim, Cornelia Eleonore Beck, Juri von der Becke, Lili von der Becke geb. Habermann, Maitane von der Becke, Johann-H. Graf von Bernstorff, Johann-Hartwig Graf von Bernstorff, Maria von Bismarck geb. von Schlabrendorff, Corinna Bleienheuft, Josef D. Blotz, Götz Blumenberg, Christine Blumenberg-Lampe, Gabriele Bode, Karin Bode, Philipp Bode, Golda Bonhoeffer, Hannah Bonhoeffer, Jona Bonhoeffer, Mathias Bonhoeffer, Sabine Bonhoeffer, Franz – Alexander Freiherr von dem Bottlenberg – Landsberg, Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg geb. Freiin zu Guttenberg, Hanna Brinkmann, Charlotte Gräfin von Kielmansegg, Elisabeth Conradi, Friedrich Conradi, Hans Coppi, Barbara Decker, Andrea Delbrück, Esther Delp, Fritz Delp, Melitta Delp, Tobias Delp, Leonhard von Dobschütz, Johannes von Dohnanyi, Adelheid Barbara Döll, Carl Graf von Drechsel, Ferdinand Graf von Drechsel, Maximilian Graf Drechsel, Franziska Eick, Hester M. Eick, Amélie Fellgiebel, Barbara Fellgiebel , Christian Flügel-Bleienheuft, Astrid Galen, Maximilian Galen, Carl Goerdeler, Rainer Goerdeler, Cornelius Grossmann, Hinnerk Habermann, Moritz Habermann, Dorothea von Haeften, Adrian von Hammerstein, Benjamin von Hammerstein, Hannah Sharona von Hammerstein, Kaspar von Hammerstein, Marie Louise von Hammerstein, Minna Louise von Hammerstein, Simone von Hammerstein, Stephan von Hammerstein, Gisela Hampel, Frauke Hansen, Silke Hansen, Reinhard Freiherr von Hanxleden, Hermann Harder, Kerstin Harder, Nele Harder, Rieke C. Harmsen, Rieke Harmsen, Johann-Philipp von Hase, Christiane Haushofer, Agnes Hautz, Hanjo Hautz, Henri Hautz, Johan Hautz, Moritz Hayessen, Konstanze Hayessen , Volker Hayessen, Sascha Heider, David Heinemann, Beatrix Heintze, Marielle Hemingway geb. von Breitenbuch, Stephanie Gräfin Hendrikoff, Henriette Sieber, Anna Hermes-Schmitz, Ludwig Theodor Heuss, Sophia von Hodenberg, Adda Benita von Hofacker, Christiane von Hofacker, Jan von Hofacker, Nikolaus v. Hofacker, Katharina Hoffmann, Lena Hoffmann, Matthias Horst, Sylvia Horst, Konstantin von Jagow, Wilhelmine Jaskiewicz , geb. Körner, Caroline von Jeinsen-Hofmann , Catharina Jessen, Julia Freiin von Hanxleden, Ursula Kadereit, Sonja von Kaehne, Nina Katzemich , Katharina Kennemann, Verena Khadjavi-Gontard, Stephanie König , Jan Kordt, Charlotte Korenke, Christoph Korenke, Clara Korenke, Elisabeth Korenke, Jacob Korenke, Jonas Korenke, Ruben Korenke, Theresa Korenke, Tobias Korenke, Ronald Korn, Hubertus von Krauß, Nikolaus Kretz, Marietheres Kreuz-Katzer, Fabian von Kuenheim, Konstanze von Kuenheim, Katharina Kumbrink, Claudia Landsberg, Luca Leitz, Walter Leitz , Clarissa Lejeune-Jung, Marion Leverkus, Christian Lindemann, Anne-Katrin von Linstow , Hans-Harald von Linstow, Ingrid von Linstow, Roderich Freiherr von Loe, Luise Gräfin zu Lynar, Bettina Gräfin zu Lynar , Friederike Gräfin zu Lynar-Lassen, Beatrice Magnus-Wiebel, Barnim v. Maltzahn, Christine von Maltzahn , Maximilian von Medem, Maximilian Meichßner, Victoria Meinertz geb. Smend, Victoria Meinertz, geb. Smend , Hubertus Meyer-Burckhard, Frieder Meyer-Krahmer, Kristina Meyer-Krahmer, Ulrike Meyer-Krahmer, Katharina Meyer-Krahmer , Sabine Moffett, Anja von Moltke, Daniel von Moltke, Johannes von Moltke, Johnatan von Moltke, Ulrike von Moltke, Heiko Morgenweck, Ida Morgenweck, Janne Morgenweck, Kay Morgenweck, Paul Morgenweck, Ulrike Morgenweck, Cornelie Müller-Hofstede, Daniel Müller-Hofstede, Luise Müller-Hofstede, Caroline Müller-Hofstede , Clarita Müller-Plantenberg, Caroline Neubaur, Patrick Olbricht, Patrick Olbricht, Valeska Onken, Verena Onken von Trott, Almut Friederike Patt, Vera Pechel, Georg Perels, Tatjana Perels, Hans von Pfuhlstein , Corrado Pirzio-Biroli, Philip von Platen, Dorothea von Plettenberg, Gemma Pörzgen, Mascha Pörzgen, Joachim Püllen, Simone Püllen, Hermann Pünder, Fabian von Rabenau, Wittigo von Rabenau, Christian Holthaus, Christina Rahtgens, Hans-Manfred Rahtgens, Magdalena Rahtgens, Theresa Rahtgens, Sabine Reichwein, Valerie Riedesel Freifrau zu Eisenbach, Ilse-Marie Riepe, Dorothee Roehrig, Sophie Roehrig, Friederike Roll, Boris Ruge, Elisabeth Ruge, Christian Sadrozinski, Rainer Sadrozinski, Carolin Sadrozinski , Rica zu Salm-Rechberg, Sabine Sänger-Leitz, Agnes von Schack, Christian Schede , Bärbel Schindler-Saefkow, Clemens von Schlabrendorff, Andreas Schleicher, Johannes Schleicher, Katharina Schleicher, Ruggero Schleicher-Tappeser, Johanna Schmidt, Joachim Schmitz-Justen, Martin Schmitz-Justen, Ursula Schmitz-Justen, Benjamin Schneider, Peter Schneider, Carmen von Schöning , Karl-Viktor von Schöning, Inga Schröder, Helmut Schweckendieck, Anna Schwerin, Franz Graf von Schwerin , Maximilian Schwerin, Ulrich von Schwerin, Ulrich von Schwerin, Moritz Senarclens de Grancy, John Sieber, Juliane Sieber, Sylvia Sieber, Andrea Siemsen, Louisanne Simon-Hallensleben , Nikolai Simon-Hallensleben , Tete Simonsen, Torsten Simonsen, Axel Smend, Percy Smend, Simon Smend, Eugen Solf, Christa Speidel, Hans Speidel, Kathrin Speidel, Ulrike Speidel, Karl Schenk Graf von Stauffenberg, Caroline von Steinau-Steinrück, Christiane von Steinau-Steinrück, Giso von Steinau-Steinrück, Robert von Steinau-Steinrück, Sandra von Steinau-Steinrück, Arnold Steinhardt, Herzeleide Stökl, Juliane Gräfin zu Stolberg-Stolberg, geb. Jessen, Albrecht von Stülpnagel, Donata von Stülpnagel, Karl Heinrich von Stülpnagel, Sylvia von Stülpnagel, Johanna Sydow, Ursula Sydow, David Tappeser, Valentin Tappeser, Annemarie Traenckner, Isabel Traenckner-Probst, Clemens von Trott zu Solz, Ulrike Morgenweck, Kolja Unger, Klaus Völker, Maria Weiß, Philipp Wendland-Henssel, Christoph Truchsess von Wetzhausen, Henriette Whitmore-von Breitenbuch, Alexandra Valerie Wirth, Erik von Witzleben, Gisela von Witzleben, Judith von Witzleben-Sadowsky, Günter Wohlfahrt, Lieselotte Wohlfahrt.

Initiatoren: Tobias Korenke, Berlin; Gemma Pörzgen, Berlin, Ruggero Schleicher-Tappeser, Berlin

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