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Am Freitag, den 27. Januar wurde auch im Leuschner-Zentrum Bayreuth des internationalen Holocaustgedenktages gedacht.

Weltweit wurde an diesem Tag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Holocaust-Überlebende und Politiker warnten davor, die Geschichte zu vergessen: "Die Menschen sind und bleiben zu Unmenschlichkeit imstande."
 

Zusammen mit der VVN BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten)  Kreisvereinigung Bayreuth hatte der Förderverein Leuschner-Zentrum Dr. Ulrich Schneider eingeladen. Der Bundessprecher der VVN und Generalsekretär der FIR (Fédération Internationale des Résistants) hielt einen Vortrag über die Widerstandsgruppen in Europa seit Beginn der 1920er Jahre bis 1945.

 

Um 19 Uhr, nachdem sich der Seminarraum bis auf den letzten Platz gefüllt hatte begrüßte Katharina Dötterl, 1. Vorsitzende des Fördervereins Leuschner-Zentrums, das Publikum und den Referenten.

Dr. Ulrich Schneider begann danach seinen Vortrag. So ging er unter anderem auf verschiedene außerordentliche Geschehnisse in den verschiedenen Ländern ein, so genannte Narrative. Am Beispiel Griechenlands, dass heimliche Einholen der Hakenkreuzflagge von der Akropolis und das Hissen der griechischen Flagge. Manolis Glezos und Apostolos Sandas erklommen die Akropolis am 30. Mai 1941 und rissen die dort seit der deutschen Einnahme von Athen am 27. April 1941 gehisste Hakenkreuzfahne herunter. Diese erste Widerstandshandlung in Griechenland, durch die Glezos ein antifaschistischer Held wurde, war ein Fanal, das viele Griechen zum Widerstand anregte.

In der Tschechoslowakei begann der Widerstand 1933 mit dem Kampf gegen die nationalsozialistische Henlein-Partei und wurde von deutschen politischen Emigranten aus SPD und Gewerkschaften verstärkt. Das Prager Manifest von 28. Oktober 1938 der Führung der Exil-SPD (SoPaDe) richtete sich gegen die Zerschlagung des tschechischen Staates durch das sogenannte ‚Münchner Abkommen’ (Vertrag zwischen Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien). Dieses Narrativ war die Grundlage für den deutschen Widerstand im II. Weltkrieg.

Einen Gesamtüberblick über diese Gesamtheit des Europäischen Widerstands gibt eine Ausstellung, die die FIR zur Zeit in verschiedenen Stätten zeigt und die im Rahmen der 14. Documenta vom 10.6 bis 14.9.2017 während dieser Internationalen Kunstausstellung in Kassel zu sehen sein wird.

Besonders wichtig war die Aussage von Dr. Schneider, dass der Widerstandskampf eine Sache von Männern und Frauen war, bei dem im Widerstand politische und religiöse Grenzen überwunden wurden. Dieses Erbe ist auch für uns Heutige noch gültig und ist die Grundlage jedes Kampfes gegen die Feinde der Demokratie.

Nach seinem sehr ausführlichen Vortrag hatten alle Anwesenden noch die Möglichkeit Fragen zu stellen. Dabei wurde auch über den Widerstand Wilhelm Leuschners und sein Netzwerk von Vertrauensleuten im Kampf gegen den Hitler-Faschismus diskutiert.

Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei allen Besuchern und ganz besonders bei unserem Referenten Dr. Schneider, mit dem wir auch zukünftige Veranstaltungen durchführen werden. Die erste Veranstaltung des neuen Vorstands des Fördervereins war ein gelungener Auftakt für das geplante Jahresprogramm und wird vom Demokratieprojekt der Stadt Bayreuth gefördert.

 

                 

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