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Am 8. Mai besuchte uns die Klasse 8a der Grund- und Mittelschule aus Eckersdorf. Die 29 Schüler nahmen an unserem Projekttag zum Thema „Verfolgung der Juden in der Reichspogromnacht 1938“ teil. Ziel des Projekttags war es, die historische Vergangenheit der jüdischen Bevölkerung in der Region Bayreuth aufzuarbeiten und die Abläufe der Pogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November mit Hilfe eines Stadtrundganges zu rekonstruieren und den Schülern zu veranschaulichen.

Einen Einstieg in das Thema und den gesamten Projekttag erhielten die Achtklässler durch Frau Herrmann in unserem neuen Seminarraum im Leuschner-Zentrum. Nachdem die große Klasse dann in sieben kleinen Gruppen aufgeteilt wurde und einenSchüler der 8. Klasse aus Eckersdorf Fragebogen bekommen hatte, den sie anhand der Materialien vor Ort (an jeder Station eine auffällig grüne Tonne mit Bildern) ausfüllen sollten, machten sich die Schüler auf den Weg in die Innenstadt.
Angefangen bei der ersten Station, der Stadthalle, die in dieser Nacht Treffpunkt der Nationalsozialisten war. Die zweite Station war die Synagoge in der Münzgasse, die in jener Nacht komplett von den Nazis zerstört, jedoch nicht abgebrannt, wurde. Bei den Stationen drei, vier und sechs befanden sich 1938 jüdische Wohnungen oder Geschäftshäuser, die ebenso durch die Schlägertrupps verwüstet worden waren und die jüdischen Bürger darin misshandelt und verhaftet wurden. Die fünfte Station stellte das alte Polizeirevier dar (heute Gaststätte „Oscar“), wo die Verhafteten zunächst ausharren mussten. Bis sie letztendlich in die alte Viehhalle geschleppt wurden, welche die heutige Rotmainhalle und auch die letzte Station des Rundgangs war.
Nachdem jede Gruppe alle Stationen durchlaufen hatte, traf man sich wieder im Leuschner- Zentrum um die „nacherlebte“ Nacht Revue passieren zu lassen. Die Schüler waren sehr begeistert von der Reise in die Vergangenheit der Juden, das machte sich am Eifer der Bearbeitung der Fragebögen bemerkbar. Eine besonders rege Diskussion entwickelte sich zu den Fragen: „Wieso haben die deutschen Nachbarn der jüdischen Familien nicht reagiert?“ und „Wie hätte ich mich in der Situation wohl verhalten?“. Einige Schüler reagierten auch sehr überrascht darüber, dass in Bayreuth, vor der eigenen Haustür, Schreckliches den Juden angetan wurde.
Was die Jugendlichen von diesem Tag mitnehmen sollen ist, dass es Unrecht war und ist Menschen aufgrund irgendwelcher Merkmale, wie die Hautfarbe, die Religion oder die Kultur zu demütigen, verfolgen oder gar zu misshandeln. Außerdem soll die Akzeptanz und die Toleranz gegenüber dem Fremden durch diese Zeitreise ein Stück weit gefördert werden.
Und an dieser Stelle möchte ich mich als Praktikantin bei der gesamten Klasse 8a und den Lehrerinnen Frau Schübel und Frau Müller für diesen lebendigen und gelungen Projekttag bedanken. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht die Jugendlichen bei dieser Zeitreise zu begleiten.

Daniela Nardella

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