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Zum Abschluss unseres gemeinsamen Projekts, der Vorbereitung der 7. Bayreuther Gespräche 2011, unternahmen die 12 Teilnehmer/Innen des Projekt-Seminars ‚Geschichte’ vom Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium zusammen mit ihrem Lehrer Marcus Mühlnikel und Stiftungsmitarbeiterin Silvia Herrmann vom 10. bis zum 12. Februar eine Bildungsfahrt nach Berlin. Das Wochenende sollte noch einmal die historischen Zusammenhänge zwischen dem Werden und Vergehen der ersten deutschen P-Seminar MWG BayreuthDemokratie in den 1920er Jahren mit den Idealen des deutschen Widerstands im Nationalsozialismus und schließlich unserer heutigen parlamentarischen Demokratie bewusst werden lassen.

Unmittelbar nach der Ankunft in Berlin stand bereits der erste Programmpunkt an. Bei einer Führung über das Gelände des Bundesarchivs in Berlin-Lichterfelde durfte die Gruppe einen Blick in gleich mehrere Räume des Magazins werfen, ein Ort, an dem Besuchern normalerweise der Zutritt nicht gestattet ist. In den besichtigten Magazinräumen lagern Bestände des Reichsjustizministeriums, und die Schüler/Innen nutzten die Gelegenheit, ein wenig in den Kartons zu „stöbern“. Zudem war extra für die Gruppe der Nachlass von Leuschners Sekretärin Käthe Kern zur Einsicht bereit gelegt worden. Nach der Besichtigung des Magazins wurden die baldigen Abiturientinnen und Abiturienten bei einem Vortrag im Lesesaal des Bundesarchivs noch ausführlich über das Berufsbild „Archivar“ informiert. Der zweite Tag der Bildungsfahrt begann mit der Besichtigung des Deutschen Bundestags. Zunächst wurden der Gruppe bei einem Vortrag auf einer Besuchertribüne im Plenarsaal die bewegte Geschichte des Gebäudes und die Abläufe bei heutigen Bundestagssitzungen vorgestellt. Im Anschluss daran fand ein Rundgang bis hinauf unter die Kuppel des Reichstagsgebäudes statt. Der Nachmittag stand dann im Zeichen des Widerstands. Bei einem Workshop in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wurde die Gruppe näher mit dem Kreisauer Kreis vertraut gemacht, der bürgerlich-zivilen Widerstandsgruppe um Helmuth James Graf von Moltke. Beim Studium von Dokumenten unterschiedlicher Mitglieder des Kreises gewannen die Schüler/Innen einen Einblick in die Ideen, welche die Widerständler, zum Beispiel hinsichtlich einer neuen Wirtschaftsordnung, für ein Deutschland nach Hitler formuliert hatten. Aufgrund der begrenzten Zeit konnte im Anschluss an den Workshop leider nur noch eine kurze Führung durch die Ausstellung der Gedenkstätte erfolgen, wobei sich die Schüler/Innen insbesondere für das Schicksal Georg Elsers interessierten, der am 8. November 1939 als Einzeltäter ein Attentat auf Adolf Hitler verübt hatte. Den Abschluss der Fahrt bildete am Sonntag ein Besuch im Deutschen Historischen Museum. Schwerpunkt der dortigen Führung war die Entstehung, die Blütezeit und der Niedergang der Weimarer Republik. In diesem Ausstellungsbereich führen Exponate, wie etwa schillernde Abendgarderobe, die Lebenslust der „Goldenen Zwanziger“ in Deutschland vor Augen. Daneben werden jedoch, insbesondere durch eine Reihe von Wahlplakaten aus den 1920er Jahren, die politischen Turbulenzen und die ständige Bedrohung, welche die erste deutsche Demokratie erlebte, deutlich herausgestellt.

Die Bildungsfahrt nach Berlin war der Schlussstein unserer eineinhalbjährigen Arbeit mit der Projekt-Gruppe des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums. Wir wünschen den Schüler/Innen gutes Gelingen für ihre Abiturprüfungen und alles Gute für ihren weiteren Lebensweg!

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