Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator

Sprache auswählen

PROJEKTTAGE DER WILHELM-LEUSCHNER-STIFTUNG

Seit 2006 arbeitet die Wilhelm-Leuschner-Stiftung mit der Altstadt-Hauptschule in Bayreuth an der Entwicklung der pädagogischen Arbeit für Schulklassen in der Städtischen Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte zusammen. Dies wurde in Form einer Patenschaft der Wilhelm-Leuschner-Stiftung mit der Altstadt-Hauptschule in Bezug auf den GSE- Unterricht begründet. In den Folgejahren kamen weitere Hauptschulen hinzu und im Jahr 2008 wurde die erste Projektphase abgeschlossen. Seitdem werden die erarbeiteten Unterrichtsmaterialien für die Gedenkstättenarbeit bei den Projekttagen genutzt. Hier finden sie eine Übersicht der Projektatge im PDF-Format.

Als Grundlage für dieses Projekt "Leichter Lernen mit Leuschner" wurde die Methode des exemplarischen Lernens herangezogen. Diese  soll den Schülerinnen und Schülern den Zugang zu verschiedenen Epochen der Geschichte erleichtern, in dem die Biographie Wilhelm Leuschners für die jeweilige Zeit als Beispiel dient. Je nach Wunsch und auch Vereinbarkeit mit dem eigentlichen Schulalltag können die Schulen wählen wie viele Projekttage mit den Klassen abgehalten werden.

Die sechs Projekttage bestehen aus verschiedenen Modulen, die wiederum in Untermodule geteilt werden können.

Am ersten Projekttag des Projekts "Leichter Lernen mit Leuschner" steht die Gedenkstätte im Vordergrund. Die Schulklassen werden in Gruppen eingeteilt und bekommen unterschiedliche - auf die jeweiligen Räume zugeschnittene  - Fragebögen. Die Schülerinnen und Schüler haben dadurch die Möglichkeit sich selbst jeweils einen Raum der Gedenkstätte zu erschließen. Um die Fragen beantworten zu können, müssen die Arbeitsgruppen sich mit den jeweiligen Ausstellungsinhalten vertraut machen und im Anschluss ihre Ergebnisse ihren Klassenkameraden vortragen.

Danach werden die Schülerinnen und Schüler in das Themengebiet der Monarchie, anhand von Jugend und Kindheit Wilhelm Leuschners in Bayreuth eingeführt. Diese Herrschaftsform wird besprochen und leitet so zum zweiten Projekttag über, an dem das Ende des Kaiserreichs und der Erste Weltkrieg - und mit Aussicht auf den dritten Projekttag -  die Novemberrevolution die Inhalte sind.

Der dritte Projekttag befasst sich mit dem Aufstieg und dem Zusammenbruch der Weimarer Republik und dem gleichzeitigem Erstarken der NSDAP. Das Dritte Reich ist dann Thema des vierten Projekttages. Der fünfte Projekttag thematisiert den Widerstand und dessen verschiedene Kreise in Adel, Militär, Bürgertum und Arbeiterbewegung. Der Besuch in einer KZ-Gedenkstätte (Dachau oder Flossenbürg) und/oder dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg wird im Rahmen des sechsten Projekttages durchgeführt. Diese didaktische Vorgehensweise mit der Methode des exemplarischen Lernens am Beispiel einer Persönlichkeit des Widerstands spiegelt sich wider im Dreischritt der pädagogischen Arbeit in der Leuschner-Gedenkstätte, den Orten der Gräuel des NS-Regimes und in seiner Fassade der Massentäuschung auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg.

Diese Projekttage können auch noch in die oben beschriebenen einzelnen Module geteilt, beziehungsweise zusammengefasst werden. So können zum Beispiel der vierte und der fünfte Projekttag zusammengenommen werden.

Damit die Unterrichtsmaterialien auch auf die Schülerinnen und Schüler zugeschnitten sind, wurde im November 2008 ein Lehrerarbeitskreis mit Unterstützung der Staatlichen Schulämter im Landkreis und der Stadt Bayreuth, insbesondere durch Schulrat Dr. Günther Roß und Schulamtsdirektorin Brigitte Tremel, ins Leben gerufen. In diesem werden vorhandene Materialien, wie zum Beispiel Arbeitsblätter zur Jugend und Kindheit, Schulzeit und Lehre von Wilhelm Leuschner, überarbeitet und so noch besser auf die Bedürfnisse der Besuchergruppen zugeschnitten.

Nicht nur mit schriftlichen Materialien sonder auch mit Filmausschnitten – zum Beispiel aus „Im Westen nichts Neues“ – soll den Schulklassen exemplarisch gezeigt werden, wie das Leben der Menschen in den jeweiligen Epochen - beziehungsweise hier im Ersten Weltkrieg – ausgesehen hat.

Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung hat im ersten Halbjahr des Jahres 2009 zwanzig Projekttage und fünf Arbeitskreissitzungen im Rahmen der Projektarbeit durchgeführt. Fast neunhundert Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden damit in der Gedenkstättenarbeit der Stiftung im ersten Halbjahr erreicht. Dies wurde mit Unterstützung von Arbeit und Leben Bayern gGmbH organisiert. Eine wesentliche Hilfe dabei sind deren Leiter Herbert Schmid und seine Mitarbeiterin Judith Schöffel.

Neben dieser Projektarbeit für Schulklassen aus Bayreuth und dem Landkreis nutzen auch andere Einrichtungen aus der Region die Bildungsarbeit der Stiftung, da es auch möglich ist nur einen Projekttag zu arrangieren, wenn zum Beispiel das Thema Widerstand und seine wichtige Bedeutung näher besprochen werden soll.

So hat die Stiftung durch das Leben und Wirken des in Bayreuth geborenen Demokraten Wilhelm Leuschner einen pädagogischen Zugang gefunden, den Besuchern der Gedenkstätte anhand exemplarischen Lernens zu vermitteln, dass die Herrschaftsform der Demokratie Menschen bedarf, die die Freiheits- und Menschenrechte leben und im Falle des Angriffs auf sie bereit sind diese auch zu verteidigen.

Besucher
  • Beitragsaufrufe 1919396