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Es gibt in Bayreuth eine Synagoge? Die jüdische Gemeinde in Bayreuth hat heute über 500 Mitglieder? Heute müssen immer noch viele Synagogen in Deutschland vor Anschlägen geschützt werden? Dies alles und vor allem, was im Jahr 1938 in der Nacht vom 9. auf den 10. November in Bayreuth geschah, erfuhren zwei neunte Klassen der Gesamtschule Hollfeld, die sich am 9. November mit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung auf eine Zeitreise begaben.
Das Stationenspiel „Jüdisches Leben in Bayreuth“ führte die Schüler an sieben Stationen in der Bayreuther Innenstadt und ließ sie herausfinden, was sich in jener Nacht dort ereignete. Auf diese Weise entdeckten viele Schüler erstmals die Bayreuther Synagoge und erfuhren, dass diese nur aufgrund ihrer unmittelbaren Nähe zum Markgräflichen Opernhaus nicht in Brand gesteckt worden war. Auch das ehemalige Bayreuther Polizeirevier war eine Station, wohin die jüdischen Mitbürger zunächst verschleppt wurden und bei Eiseskälte im Innenhof ausharren mussten. Die damalige Nutzung dieses Gebäudes in der Maxstraße, in dem sich heute eine Gaststätte befindet, galt es für die Schüler herauszufinden.
Mit vielen neuen Informationen zum jüdischen Leben in Bayreuth bis 1938 und zur Verfolgung der jüdischen Mitbürger im Nationalsozialismus kehrten die Schüler ins Leuschner-Haus zurück. Hier wurden die Ergebnisse gesammelt und ausgewertet und die Ausgrenzung und Ermordung der deutschen Juden von 1933 bis 1945 diskutiert. Im Anschluss daran kam auch die aktuelle Situation des jüdischen Lebens in Bayreuth und ganz Deutschland zur Sprache. Dies stieß auf ein reges Interesse der Schüler, von denen sich einige während des Stadtrundgangs bei der jüdischen Gemeinde erkundigt hatten, was die hebräische Inschrift über dem Synagogeneingang bedeute. Dies lässt uns hoffen, durch den Vormittag bei uns für die Schüler einen positiven Start für die weitere Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus und interreligiöse Toleranz ermöglicht zu haben.

Da wiederholt Anfragen an die Wilhelm-Leuschner-Stiftung gerichtet wurden, ob auch ein pädagogisches Angebot für Kinder bestünde, hat die Stiftung im Verlauf der letzten Monate begonnen, ein solches Angebot zu konzipieren.

Entstanden ist nun das erste Modul des Projekts „Ausflug in die Vergangenheit“, welches sich an Kinder ab der vierten Klasse Grundschule richtet. Das Thema dieses ersten Moduls ist die „Kindheit im Deutschen Kaiserreich“. Wie sah die Welt von Kindern im Kaiserreich um das Jahr 1900 herum aus? Gab es überhaupt nur eine Kinderwelt? Und wie genau lebte Wilhelm Leuschner als Kind in Bayreuth?
Diesen Fragen soll mit neuen Lehrmaterialien zum Anschauen, Anfassen und Mitmachen auf den Grund gegangen werden. Eine zentrale Rolle nimmt natürlich das Leuschner-Geburtshaus als historischer Lernort ein. Hier findet der „Ausflug in die Vergangenheit“ statt, bei dem die Kinder auf den Spuren Wilhelm Leuschners einen Blick in die Kaiserzeit werfen.

Ein Pilotprojekttag wird noch im Dezember dieses Jahres stattfinden. Interessierte Lehrkräfte erhalten von uns gerne weitere Informationen. Gefördert wird das Projekt „Ausflug in die Vergangenheit“ durch die Oberfrankenstiftung.

Am Mittwoch, 9. November 2011 werden zwei 9. Klassen der Gesamtschule Hollfeld unseren Stadtrundgang „Zeitreise – Jüdisches Leben in Bayreuth“ durchführen. Ziel des Rundgangs ist die Vermittlung der historischen Ereignisse in der Reichspogromnacht in Bayreuth. Anhand von 7 Stationen können die Schüler sich die Ereignisse in dieser Nacht in ihrer Heimatstadt selbst erarbeiten. Sie befinden sich dabei an den authentischen Orten und erhalten Bilder der entsprechenden Gebäude und Plätze im Jahr 1938 mit Informationstexten. Dazu müssen Fragen beantwortet werden. Vor- und nachbereitet wird das Stationenspiel in den Räumen der Wilhelm-Leuschner-Stiftung. Durch die Verknüpfung der historischen Ereignisse mit der Gegenwart der Stadt, soll die Sensibilisierung für Antisemitismus in der Gegenwart angestoßen werden. Die teilnehmenden Lehrkräfte haben zuvor eine Lehrerfortbildung in der Wilhelm-Leuschner-Stiftung besucht, bei der unter anderem die Zielsetzung dieses pädagogischen Angebots vorgestellt wurde.

Anlässlich der Mitgliederversammlung der Freunde des Historischen Museums Bayreuth e. V. wird Wolfgang Hasibether am Dienstag, 8.11. ab 19 Uhr einen Festvortrag zum Thema „Wilhelm Leuschner, ein bedeutender Sohn Bayreuths“ halten. Der Vortrag mit Zitaten Leuschners gibt Einblick in die Biographie dieses in der Tat bedeutenden, wenngleich in Bayreuth noch immer weithin unbekannten Sohnes unserer Stadt. Vor Beginn des Vortrags hält der Verein seine Jahresversammlung ab. Zu dem Vortrag im Balkonsaal der Stadthalle, Ludwigstraße 31, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

Auch die Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte war zur 11. Bayreuther Museumsnacht geöffnet, und zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich über das Leben und Wirken Wilhelm Leuschners zu informieren.Museumsnacht 2011

Ab 18 Uhr hielt Wolfgang Hasibether einen Vortrag zur Biographie Leuschners mit Bildern aus dem Stiftungsarchiv, bei dem er auch originale Texte des Gewerkschafters und Widerstandskämpfers vortrug. Ab 19 Uhr bot die Stiftung dann Führungen durch die Gedenkstätte, die auf rege Nachfrage stießen. Da diesmal zwei Buslinien der Museumsnacht an der Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte vorbeiführten, herrschte bis Mitternacht ein reges Kommen und Gehen von interessierten Besuchern.

Barbara Distel, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau von 1975 bis 2008, besuchte am Montag, 24.10. die Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte und stellte sich anschließend im Seminarraum der Wilhelm-Leuschner-Stiftung der Diskussion zum Thema Wolfgang Hasibether und Barbara Distel in der Gedenkstätte.„Gedenkstätten – Brauchen wir diese Orte zum Lernen?“. Dass diese Orte unverzichtbare Lernorte sind, davon ist Frau Distel überzeugt. Obwohl nicht erwartet werden darf, dass der Besuch einer Gedenkstätte junge Menschen automatisch zu überzeugten Demokraten macht, ist der Denkanstoß durch solche Aufenthalte nicht zu unterschätzen. Zudem komme es nach Ansicht von Frau Distel stets darauf an, wie diese Besuche pädagogisch begleitet werden. Dies muss zum einem durch engagierte Lehrkräfte geschehen, die sich während des Besuchs nicht einfach zurückziehen und auch eine angemessene Vor- und Nachbereitung durchführen. Zum anderen braucht es die pädagogische Begleitung durch Fachkräfte vor Ort, wie sie etwa die Wilhelm-Leuschner-Stiftung bietet. Wie diese pädagogische Arbeit finanziert werden soll, auch das war ein Thema, zu dem sich Frau Distel äußerte. Aus ihrer persönlichen Erfahrung in Dachau konnte sie berichten, dass in den Heimatgemeinden oft die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung solcher Erinnerungsarbeit fehle. Dann bedarf es eines langen Atems, um die gesteckten Ziele doch zu verwirklichen, und vor allem des Einsatzes von Befürwortern. Dass die Arbeit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung viele Befürworter hat, zeigte sich an dem vollbesetzten Seminarraum und der regen Beteiligung der Zuhörer an der Diskussion. Einer jungen Besucherin aus der Slowakei fiel es schwer zu glauben, dass die Arbeit der Stiftung von der Stadt Bayreuth so wenig Unterstützung erfährt. Im Ausland herrsche allgemein das Bild, dass Deutschland seine Erinnerungskultur vorbildlich lebendig hält und pflegt, wozu mehr als die Einrichtung einer Ausstellung gehört. Hierzu merkte Frau Distel an, dass angesichts ihrer Vergangenheit gerade der Stadt Bayreuth ein Ort der lebendigen Demokratie- und Toleranzerziehung gut zu Gesicht steht. Auch sie will sich jetzt dafür einsetzen, dass die Arbeit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung am Lernort Leuschner-Gedenkstätte weitergehen kann.

Musik bewegt uns, Texte bringen uns zum Nachdenken. Auch Wilhelm Leuschner wurde von der Musik seiner Umgebung zum Nachdenken gebracht und für die Zukunft geprägt. Seine Umgebung, das war die Welt der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Bayreuth um das Jahr 1900. Die Arbeiterbewegung pflegte damals ein reges Kulturleben, und Leuschner war aktiv daran beteiligt – im Arbeitersängerverein und mit der Mandoline …

Eine Auswahl von Musik und Texten aus „Leuschners Welt“, die seine Persönlichkeit als führender Gewerkschafter und SPD-Politiker prägten, wird an diesem Abend im Schwenk-Saal präsentiert. Herbert Schmid und Peter Heidler lassen die Melodien der Arbeiterbewegung mit Gesang, Gitarre und Harmonika lebendig werden. Dazu liest Wolfgang Hasibether Texte, die die Energie und den Bildungshunger Leuschners und der dynamischen Arbeiterbewegung im frühen 20. Jahrhundert widerspiegeln.

Beginn der Veranstaltung am Donnerstag, den 10.11. ist um 19 Uhr im Schwenk-Saal, Pottensteiner Straße 12, 95447 Bayreuth. Es laden ein das DGB Bildungswerk Bayern e.V., der Förderverein Leuschner-Haus und die Arbeit und Leben gGmbH. Lesen Sie auch die Ankündigung des DGB Bildungswerks hier als PDF-Dokument.

„Da kommen keine 100 Leute im Jahr.“ So die Prognose einiger Gegner der Einrichtung der Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte im Jahr 2003. Inzwischen beweist die Besucherstatistik des Jahres 2010 mit rund 2000 Besuchern und Nutzern der Bildungsangebote der Wilhelm-Leuschner-Stiftung das Gegenteil. Doch die Gegenstimmen bleiben, und es gibt sie nicht nur in Bayreuth und gegen die Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte. Kann nicht endlich Ruhe sein mit der ewigen Erinnerung an deutsche Verbrechen der Vergangenheit? Kostet der Unterhalt dieser Erinnerungsorte die Steuerzahler nicht Unsummen, die besser in neue Schulgebäude investiert würden? Sind diese Einrichtungen denn wirklich notwendig, und wo bleibt der Nachweis der „Wirksamkeit“ von Gedenkstättenbesuchen?
Am Montag, 24.10.2011 ist Barbara Distel, die langjährige Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, ab 19 Uhr im Seminarraum der Wilhelm-Leuschner-Stiftung (Moritzhöfen 25, 95447 Bayreuth) zu Gast, um mit uns diese Fragen zu diskutieren.
In Dachau musste Barbara Distel ebenfalls um die Einrichtung der Gedenkstätte ringen. Sie besitzt nicht nur Einblick in die finanzielle Situation an den deutschen Gedenkstätten, sondern kann auch aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung Aussagen zu Notwendigkeit und „Wirksamkeit“ von Gedenkstättenbesuchen treffen. Zudem wollen wir mit ihr in diesem Gespräch einen Blick in die Zukunft dieser besonderen deutschen Erinnerungsorte werfen.
Das Gespräch mit Frau Distel ist Teil unserer Reihe „Erinnerungskultur in Deutschland“. Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung und der Förderverein Leuschner-Haus laden alle interessierten Besucher herzlich dazu ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Arbeit und Leben gGmbH statt, der Eintritt ist frei.

Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen!

In der ersten Augustwoche 2011 besuchte eine Delegation der Wilhelm-Leuschner-Stiftung und des Vorstandes des Fördervereins Leuschner-Haus die Bayreuther Partnerstadt La Spezia in Ligurien. Der Besuch diente der Pflege und dem Ausbau von Kontakten in die Partnerstadt in den Bereichen wissenschaftliche Forschung und Jugendaustausch. Zu diesem Zweck nahmen die Teilnehmer/innen der Fahrt eine Reihe von Gesprächs- und Besichtigungsterminen in La Spezia sowie an Erinnerungsorten in den Provinzen Ligurien und Toskana wahr. In den Jahren 1943 bis 1945 war diese Region Italiens eine Hochburg des Widerstands gegen die deutschen Besatzer.
GedenkStätte St. Anna
Den Auftakt bildete ein Treffen mit Patrizia Gallotti, der Leiterin des „Istituto spezzino per la storia della Resistenza e dell’Età Contemporanea“ in La Spezia, und ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter Maurizio Fiorillo. Als Vertreter der Deutsch-Italienischen Kulturgesellschaft La Spezia nahmen deren Präsidentin Chiara Cozzani und Fabrizio Dellepiane, Rechtsdirektor der Stadtverwaltung La Spezia, ebenfalls an dem Treffen teil.


An dem 1972 gegründeten Institut wird zur Geschichte des Widerstands in der Region Ligurien gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg geforscht. Neben wissenschaftlichen Publikationen ist aus dieser Forschungsarbeit ein umfangreiches Archiv mit zahlreichen Dokumenten und Fotoaufnahmen hervorgegangen, in das die Delegation Einblick nehmen durfte. Herr Fiorillo gab zu einer Auswahl dieser Dokumente und Fotografien Erläuterungen. Des Weiteren erklärte er, wie diese Archivalien in der pädagogischen Arbeit des Instituts mit Schulklassen eingesetzt werden. Im Hinblick auf die Forschung der Wilhelm-Leuschner-Stiftung zum europäischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus regten Frau Gallotti und Herr Fiorillo an, im kommenden Jahr eine gemeinsame Publikation des Instituts und der Stiftung vorzubereiten. Ebenfalls soll im Rahmen des Jugendaustauschs zwischen den Partnerstädten gemeinsam ein pädagogisches Angebot für Jugendgruppen und Schulklassen erarbeitet werden. Dieses neue Seminarangebot soll einen Besuch des Instituts in La Spezia und der Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte in Bayreuth inhaltlich miteinander verknüpfen.

Während das „Istituto spezzino per la storia della Resistenza e dell’Età Contemporanea“ seine Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen Forschung und Archivierung setzt, ist das „Museo Audiovisio Della Resistenza“ in Fosdinovo, etwa 40 Kilometer von La Spezia entfernt, vorrangig ein Ort der Erinnerungsvermittlung. Die im Jahr 2000 eröffnete Ausstellung präsentiert Zeugnisse von Zeitzeugen des Kampfes gegen die deutsche Besatzung in Form von Videoaufzeichnungen. Darunter befinden sich Berichte von Partisanen, aber auch von italienischen Zivilisten, die die Aufständischen unterstützten oder von den Deutschen in Konzentrationslager verschleppt wurden. Mittels modernster Computertechnik können die Zeugnisse von den Besuchern individuell auf großformatigen Bildschirmen abgerufen werden. Die Delegation der Stiftung und des Fördervereins erhielt von einer Mitarbeiterin des Museums eine Führung durch die Ausstellung. Fabrizio Dellepiane und Maurizio Fiorillo begleiteten den Besuch, wobei Herr Dellepiane die Übersetzung ins Deutsche übernahm. Die Führung diente nicht nur zur Vermittlung historischer Fakten, sondern auch das Ausstellungskonzept und die zugrunde liegende Technik wurden vorgestellt und diskutiert. Dies geschah im Hinblick auf eine Überarbeitung der Ausstellung in der Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte sowie die zukünftige Vermittlungsarbeit dort.


Vertieft wurde im Rahmen des Besuchs in La Spezia der Kontakt zur Gedenkstätte Sant’Anna di Stazzema, etwa 70 Kilometer von La Spezia entfernt. Am 12. August 1944 hatten SS-Einheiten in dem kleinen Dörfchen in der Versilia ein Massaker verübt, bei dem etwa 560 Zivilisten, vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen, ermordet wurden. Heute befindet sich in Sant’Anna eine Gedenkstätte, die den Ereignissen an jenem Tag sowie dem Kampf der Partisanen gegen die deutsche Besatzung gewidmet ist. Bereits im letzten Herbst hatten Enio Mancini, Überlebender des Massakers, und Giovanni Cipollini, Historiker und Mitglied des Gedenkkomitees für die Märtyrer von Sant’Anna, an den 6. Bayreuther Gesprächen teilgenommen. Die Bayreuther Delegation traf beide in Sant’Anna wieder, und es wurde vereinbart, dass Herr Mancini in diesem Jahr als Zeitzeuge bei der Jugendveranstaltung der Wilhelm-Leuschner-Stiftung am 30.9.2011 sprechen wird. Herr Mancini wird begleitet von Massimo Montepagani. Der italienische Regisseur ist verantwortlich für den zum Großteil animierten Informationsfilm „Sant’Anna – L’eccidio“, der an der Gedenkstätte in Sant’Anna gezeigt wird. Da das Thema der diesjährigen Bayreuther Gespräche „Film statt Zeitzeuge – Die europäische Erinnerungskultur im Wandel“ lautet, wurde Herr Montepagani eingeladen, diesen Film in Bayreuth vorzustellen. Im Rahmen des Besuchs in Sant’Anna fand ein Kennenlernen mit Herrn Montepagani statt, und es wurde besprochen, welche Schwerpunkte bei seinem Vortrag gesetzt werden sollen. Hinsichtlich der Durchführung zukünftiger Jugendaustausche informierte sich die Delegation bei einer Führung über die neu gestaltete Ausstellung der Gedenkstätte. Die Führung wurde durchgeführt von dem ehemaligen Partisanen Moreno Costa, dem Präsidenten der Sektion Pietrasanta der Partisanenvereinigung A.N.P.I. Stiftungsratsmitglied Ursula Leibinger-Hasibether übernahm die Übersetzung ins Deutsche. Im Anschluss an die Besichtigung der Ausstellung führte Enio Mancini die Bayreuther Delegation durch die Außenanlagen der Gedenkstätte mit dem sogenannten Friedenspark. Er verdeutlichte nochmals den Ablauf des Massakers und mit welchen Gedenkinitiativen heute an diesem Ort daran erinnert wird.


Zum Abschluss des Aufenthalts fand nochmals ein Treffen mit Fabrizio Dellepiane im Rathaus von La Spezia statt. Bei diesem Treffen wurde die Idee zukünftiger Jugendaustausche zwischen den beiden Städten, die einen Besuch sowohl in der Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte betreut durch die Wilhelm-Leuschner-Stiftung als auch an den italienischen Erinnerungsorten in La Spezia selbst und dem Umland beinhalten, gefestigt. Herr Dellepiane wird zusammen mit Herrn Fiorillo im Herbst die 7. Bayreuther Gespräche besuchen, um sich vor Ort über die Arbeit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung und die Situation der Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte zu informieren.

60 Jahre Wolfgang Hasibether – dieses Jubiläum nahm der Förderverein Leuschner-Haus zum Anlass, um die erfolgreiche Arbeit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung zu feiern und zugleich Spenden für seine Initiative „Eigentum verpflichtet – Rettet die Leuschner-Gedenkstätte“ zu sammeln. Die Benefizveranstaltung in der Gaststätte „Schwenksaal“ begann bereits am Nachmittag mit Kaffee und Kuchen und hatte ab 18:00 Uhr ihren Höhepunkt mit einem Benefizkonzert von Peter Heidler und Herbert Schmid. Das Duo spielte aus seinem Programm „Ein Abend mit dem Zupfgeigenhansl“ Freiheitslieder aus 500 Jahren. Auch die Gäste waren zum Mitsingen eingeladen, für Textunkundige lagen die Liedtexte bereit. Ehrende Worte für den Jubilar und die Arbeit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung fanden nicht nur die beiden Vorsitzenden des Fördervereins, Peter Weintritt und Janna Münch, auch Christine Kelpin, die stv. Bezirksgeschäftsführerin von ver.di Oberfranken Ost, hielt eine Laudatio auf Wolfgang Hasibether und sein Lebenswerk. Gerade die heutige Gesellschaft braucht mehr aufrichtige, aufrechte Menschen wie Wolfgang Hasibether, darin waren sich die Laudatoren einig.
Und auch die Arbeit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung an der Gedenkstätte darf nicht enden, wofür die Initiative „Eigentum verpflichtet – Rettet die Leuschner-Gedenkstätte“ ins Leben gerufen wurde. Diese soll dazu dienen, das drohende Ende der Gedenkstättenarbeit am 31.12. dieses Jahres abzuwenden. Die Bayreuther Öffentlichkeit soll regelmäßig informiert werden, wie die Verhandlungen bezüglich der Gedenkstätte im Erdgeschoss und des gesamten Leuschner-Geburtshauses verlaufen.

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